Italien, wer denkt da nicht sogleich an Sonne und Meer, an Pizza und Pasta, an Gelati und – richtig: Wein.
Die Einschätzung kommt nicht von ungefähr: „La Bella Italia“ ist der größte Weinproduzent der Welt, dicht gefolgt von Frankreich. Jede der 20 italienischen Provinzen verfügt über Rebflächen. Und knapp 60 Millionen Hektoliter des veredelten Traubensafts werden hier auf knapp 900.000 Hektar Rebfläche produziert, wobei der größte Teil davon auf die Anbaugebiete Apulien, Sizilien, Emilia-Romagna und das Veneto entfällt.
Vor 15 Jahren lag die Produktion sogar noch deutlich höher, damals waren es rund 75 Millionen Hektoliter – was umgerechnet rund 10 Milliarden Flaschen Wein entsprach. Jede fünfte Flasche auf der Welt kam seinerzeit aus Italien – wobei nur ein kleinerer Teil als Qualitätswein verkauft wurde.
Dass in Italien Wein angebaut wird, daran sind eigentlich die Griechen schuld. Um 1000 v. Chr. erkundete diese den Mittelmeerraum und pflanzten in so machem der eroberten Länder Rebstöcke, so auch in Sizilien und Kalabrien. Etwa im dritten Jahrhundert nach Christus war ganz Süditalien mit Reben kultiviert, doch im Norden breitete sich der Weinbau erst nach und nach aus.
Zu den bekanntesten Rebsorten zählen Sangiovese, Montepulciano, Barbera, Negroamaro, Nero d’Avola und Lambrusco. Die Sangiovese-Traube bildet denn auch die Grundlage für einen der berühmtesten Weine Italienen, den Chianti.
Das italienische Weinrecht unterscheidet folgende Klassen:
- Denominazione di origine controllata e garantita (DOCG): Die höchste Klasse kennzeichnet einen kontrollierten und garantierten Ursprung der Trauben und des Weines. Sie wird nur wenigen Weinen zuerkannt und ist mit sehr strengen Vorschriften und Mengenbegrenzungen versehen. Dazu gehören beispielsweise Barolo, Barbaresco, Brunello di Montalcino, Chianti und einige andere Spitzenweine.
- Denominazione di origine controllata (DOC): Diese zweithöchte Klasse regelt den Ertrag, die zulässigen Rebsorten, die Weinherstellung, die Lagerung und den geographischen Ursprung.
- Indicazione geografica tipica (IGT): Weine dieser Klasse dürfen von einer größeren geographischen Abgrenzung stammen als DOC-Weine. Die Anforderungen an Mindestalkoholgehalt und Hektarhöchsterträge liegen unter dem Niveau der DOC-Weine. Auf dem Etikett dürfen Rebsorte, Jahrgang und Region angegeben werden.
- Vino da tavola (VdT): Diese unterste Klasse kennzeichnet einfache Tafelweine sowie Weine, die aus örtlich nicht zugelassenen Trauben erzeugt wurden. Auf dem Etikett dürfen nur die Farbe, der Alkoholgehalt und das Herkunftsland angegeben werden, nicht der Jahrgang.